Auf dem richtigen Weg den Nationalpark entdecken.

Nationalpark Schwarzwald – Daten, Fakten, Wissenwertes…

280 zu Favoriten hinzufügen Von Favoriten entfernen

Inhalt:

Ein Stück unberührter Natur

Dieser Nationalpark im Herzen des Schwarzwaldes steht ganz im Zeichen der Natur. Der Mensch ist hier nur zu Gast und kann die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt bestaunen. Einige Geheimtipps gibt es außerdem, an denen es einfach noch ein bisschen schöner ist, als sonst. Der Gast kann inmitten dieser beeindruckenden Landschaft jede Jahreszeit mit ihren eigenen Facetten entdecken.

Zahlen und Fakten

Der Park wurde am 1. Januar 2014 gegründet. Die früheste Führung im Nationalpark beginnt für alle Frühaufsteher um 05.00 Uhr. Die letzte Führung findet um 22.00 Uhr statt. Durchschnittlich gibt es in dieser Region 200 Regen- und 180 Nebeltage pro Jahr. Die durchschnittliche Schneehöhe kann sich mit 60-70 cm durchaus sehen lassen. Der schnellste Bewohner des Parks ist der Wanderfalke mit einer Spitzengeschwindigkeit von 360 km/h. Von dieser Geschwindigkeit kann der Sperlingskauz, mit 16 – 19 cm die kleinste Eule Europas, nur träumen. Der Nationalpark beschäftigt 97 Mitarbeiter. Ein Ranger läuft dabei ungefähr zehn Kilometer pro Tag.

Aufgaben und Funktionen

Ansässige Tier und Pflanzenarten sollen ihren Bestand halten.

Im Nationalpark Schwarzwald werden viele Aufgaben rund um Mensch und Natur verfolgt. Ein zentraler Punkt ist dabei der Arten- und Biotopschutz. Es soll sichergestellt werden, dass bereits ansässige Tier und Pflanzenarten ihren Bestand halten oder vermehren. Wenn möglich, ist es das Ziel, ehemals heimische Arten wieder anzusiedeln. Zu diesem Zweck finden Maßnahmen zur ökologischen Restaurierung statt und die Gäste werden durch die vorhanden Wege so gelenkt, dass sie dabei dieses Vorhaben nicht gefährden.

Insbesondere für die Gäste soll der Park einen Beitrag zur Erholung und Gesundheit leisten. Erholungsseminare und Gesundheitstage im Nationalpark unterstützen dieses Ziel. Zudem ist ein Gesundheitspfad in Planung.

Die Veränderungen im Park werden von Forschern beobachtet und versucht zu erklären. Zu diesem Zweck werden regelmäßig Luftbilder gemacht und danach ausgewertet. Auch seltene und bedrohte Tierarten wie zum Beispiel die Auerhühner werden von den Forschen unter die Lupe genommen. Dadurch soll zum einen herausgefunden werden, was zukünftig besser gemacht werden kann und zum anderen was Nationalparks in anderen Regionen daraus lernen können.

Lage und Größe

Der Nationalpark ist im Westen Baden-Württembergs zu finden und erstreckt sich über 10.000 Hektar aufgeteilt auf zwei Abschnitte. Umschlossen ist das Gebiet vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und stellt für insgesamt 0,7 Prozent der Waldfläche des Landes Baden-Württembergs unter besonderen Schutz. Das gesamte Gebiet wird in drei Zonen gegliedert. Die Kernzone wird dabei am stärksten geschützt und Eingriffe in die Natur sind hier nicht vorgesehen. Zu dieser Zone müssen in 30 Jahren drei Viertel der gesamten Nationalparkfläche zählen. Besucher dürfen die Kernzone auf gekennzeichneten Wegen trotzdem betreten. In der Entwicklungszone findet gerade der Übergang zur Kernzone statt. Der Wald wird noch darauf vorbereitet, ohne unterstützende Eingriffe des Menschen klar zu kommen. Die Managementzone darf dauerhaft maximal ein Viertel der Fläche ausmachen. Hier kann das Team des Nationalparks pflegend und lenkend eingreifen, um den Artenschutz zu unterstützen.

Pflanzen und Tiere

Zahlreiche Tiere leben im Nationalpark

Hauptsächlich ist im Nationalpark Schwarzwald ein Mischwald aus Fichten, Tannen und Buchen zu sehen. Aufgrund der nährstoffarmen Böden und dem rauen Klima können vor allem stark spezialisierte Tier-, Pflanzen- und Pilzarten überleben. Besonders Farne und Moose fühlen sich auf den sauren Böden in kühl-feuchtem Klima sehr wohl.

Neben Rehen sind im Nationalpark auch seltenere Säugetiere, wie Baummarder, Gartenschläfer und verschiedene Arten Fledermäuse heimisch. Außerdem finden hier unzählige Vogelarten ein zu Hause. Um nur einige zu nennen, lassen sich hier der seltene Dreizehenspecht, der Raufußkauz und Sperlingskauz, sowie Ringdrossel, Tannenhäher und das Auerhuhn finden.

Besonders in ungenutzten Gebieten mit totem Holz siedeln sich viele seltene Käferarten an. Außerdem werden die toten Bäume durch verschiedenste Arten von Moosen, Flechten und Pilzen besiedelt. Auf Freiflächen, die mit diversen Gebüschen bewachsen sind, siedeln sich zahlreiche Insekten an, die es anderorts schwer hätten. Auch die bedrohte Kreuzotter findet hier einen geeigneten Lebensraum. Für Amphibien aller Art bieten die Karseen im Nationalpark eine unvergleichliche Existenzgrundlage.

Geschichte von Park und Wald

Die Geschichte des Nationalparks begann im November 2013, als dessen Gründung beschlossen wurde. Im Mai 2014 folgte dann die große Eröffnung. Erd- und naturhistorisch gesehen ist die vergangene Zeit seit 2014 natürlich nur ein Wimpernschlag. Um sich zu erholen und ihren eigenen Rhythmus zu finden, benötigt die Natur wesentlich mehr Zeit. Der Grundstein dafür ist aber gelegt worden und soll eine erfolgreiche Zukunft sichern.

Die Geschichte das Waldes selbst beginnt weit davor. 1000 Jahre früher war das gesamt Areal mit dichtem Urwald besiedelt, in dem einige Bäume mindestens noch einmal so alt waren. Der Großteil der Bäume waren Buchen und Eichen. Zu dieser Zeit ließen sich die ersten Menschen dauerhaft im Nordschwarzwald nieder. Hauptsächlich durch Rodung zugunsten von Weide- und Ackerland wurde der Wald nach und nach zerstört und verschwand fast vollständig. Auch nach der Aufforstung, die vor ca. 250 Jahren begann, ist die Vegetation nicht ansatzweise mit der ursprünglichen zu vergleichen.

Nationalparkzentrum Ruhestein

Auf rund 900 Metern Höhe wartet auf den Besucher das Nationalparkzentrum Ruhestein. Fragen zum Park und zu Führungen werden hier kompetent beantwortet. Zudem liegt jede Menge Informationsmaterial in Form von Flyern und Broschüren bereit und lädt zum Stöbern ein. Im Nationalparkzentrum befindet sich außerdem eine Dauerausstellung über den Nationalpark Schwarzwald und die besonders schützenswerten Pflanzen und Tiere.

Die schönsten Orte

Den schönsten Ort des Nationalparks muss jeder für sich selbst küren, aber es gibt einige heiße Anwärter. Auf der Röschenschanze befand sich einmal eine militärische Anlage. Die Röschenschanze besteht aus aufgeschütteten Erdwällen, die einst der Abwehr von Feinden dienten. Wo früher Militärgebäude standen, hat sich inzwischen die Natur durchgesetzt und es ist nur noch eine wunderschöne Landschaft zu sehen. Die Klosterruine Allerheiligen, errichtet aus Buntsandstein, liegt im Lierbachtal und ist ebenfalls einen Besuch wert. Im 19ten Jahrhundert wurde das Kloster von einem Blitz getroffen und brannte fast vollständig ab. Es handelt sich dabei um den größten natürlichen Wasserfall des Schwarzwaldes, wo das Wasser 83 Meter in die Tiefe stürzt.

Erlebnispfade

30 Minuten Gehzeit sollte man für den Lotharpfad einplanen.

Derzeit gibt es drei Erlebnispfade, von denen sich jeder einem bestimmten Thema widmet und so besonders viel Abwechslung bietet. Dabei zeichnen sich die Pfade durch unterschiedliche Schwierigkeitsstufen aus, die im Vorfeld beachtet werden sollten. Der Lotharpfad ist mit einer Schwierigkeit von 2/4 ausgezeichnet und dauert ungefähr 30 Minuten bei einer Strecke von 900 Metern. Auf 25 Höhenmetern kann der Gast die Entwicklung des Waldes ohne menschliches Zutun betrachten. Der Weg führt über Stege, Leitern und Treppen. Eine Aussichtsplattform bietet einen Überblick über das gesamte Gebiet. Auf dem Luchspfad erwartet einen bereits ein Schwierigkeitsgrad von 3/4 bei einer geschätzten Dauer von drei Stunden, verteilt auf viereinhalb Kilometer. Auf dem Weg gibt es immer wieder Stationen an denen viele wissenswerte Infos über den Luchs und seinen Lebensraum zu entdecken sind. Besonders Kinder kommen hier auf ihre Kosten. Zu guter Letzt folgt der Wildnispfad mit einer Schwierigkeit von 2/4, einer Dauer von eineinhalb Stunden und sechs Kilometern Länge. Hier führt der Weg auch schon einmal über Baumstämme hinweg, oder unter welchen hindurch. 250 Meter Höhenunterschied sind zu überwinden.

Gruppenangebote

Speziell für Schulklassen und Ausflüge von Kindergärten können im Nationalpark Schwarzwald Gruppenangebote gebucht werden. Dafür stehen viele verschiedene Konzepte und Themen- sowie Altersbereiche zur Auswahl. In den Schulen und Kindergärten können die Themen aus dem Wald wieder aufgenommen werden. Auch Gruppen aus Erwachsenen können bis zu einer Größe von 60 Personen den Nationalpark gemeinsam erkunden und werden dabei von einem Ranger begleitet, der mit Rat und Tat zur Seite steht.

Übernachtungsmöglichkeiten

In der Region gibt es viele Hotels, Pensionen und Ferienwohngen, die den Besuchern zur Verfügung stehen. Ein besonderes Erlebnis ist dagegen das Zelten mitten im Nationalpark. In sechs Trekking Camps, die von Mai bis Oktober buchbar sind, ist das Übernachten mitten im Park offiziell erlaubt. Die Camps sind dabei eher minimalistisch ausgestattet und verfügen nur über ein bis drei Zeltstellplätze, eine Feuerstelle und ein kleines Toilettenhäuschen. Wer aber die Natur hautnah erleben möchte und das Abenteuer sucht, dürfte hier auf seine Kosten kommen.



Booking.com

[adinserter block="3"]