Trommler und Pfeifer am Morgenstreich

Morgenstreich in Basel

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Ein Erlebnis der besondern Art

Wer zur Karnevalszeit im Schwarzwald Urlaub gebucht hat, sollte den Morgenstreich in Basel auf keinen Fall verpassen. Dies ist wirklich ein Erlebnis der besonderen Art und es wird ewig in Erinnerung bleiben. Allein, wenn man daran zurückdenkt, ist Gänsehaut pur angesagt, da es wirklich unglaublich und die Atmosphäre einmalig ist.

Was genau ist der Morgenstreich?

Der Morgenstreich in Basel läutet die Basler Fasnet ein. Immer am Montag nach Aschermittwoch ist der Auftakt und dann herrscht für 72 Stunden Ausnahmezustand in dieser wunderschönen Stadt. Der Basler Morgenstreich beginnt morgens um 4.00 Uhr und einmal im seinem Leben sollte man diesem Spektakel beiwohnen.

Die Innenstadt wird zu diesem Zeitpunkt vollkommen verdunkelt. Die Stadtwerke in Basel löschen die Straßenbeleuchtung und auch die Ladenbesitzer müssen die Lichter im Laden ausschalten. Wer dies nicht tut, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Das einzige Licht zu diesem Zeitpunkt darf nur von den Laternen der Fastnachtscliquen kommen. Daher hat sich sogar eine schnelle Eingreiftruppe gebildet, die jetzt die Geschäfte mit großen Decken verhängt, sollte das Licht im Laden nicht gelöscht sein.

Die Fastnachtscliquen stellen sich auf und auf das Kommando des Tambourmajors: „Morgenstreich – Vorwärts, marsch!“ setzen sich die Cliquen in Bewegung. Dabei ist vor jeder Clique ein Träger einer großen Zuglaterne oder sie wird auf einem Wagen gefahren. Außerdem hat jeder Aktive eine kleine Kopflaterne, die der Zuglaterne nachempfunden ist, und zeigt zusätzlich die Zugehörigkeit zur Clique. Jede Fasnachtsclique trägt dabei ein eigenes Kostüm.

Sobald das Kommando erklingt, setzt sich der Zug in Marsch und das einzige Licht der Stadt ist von den Zug- und Kopflaternen. Zudem hat jeder Aktive eine Trommel oder Piccoloflöte und es ertönt das größte Pfeifkonzert der Welt. Keiner kann sich diese Atmosphäre vorstellen, wenn es stockdunkel ist, nur kleine Lampen zu sehen sind und die Trommeln und Piccoloflöten ertönen. Dies ist Gänsehautstimmung pur, die man erlebt haben muss.

Wer den Morgenstreich in Basel besucht, sollte auf Fotos mit Blitzlicht verzichten. Dies stört die Atmosphäre und ist nicht erwünscht!!

72 Stunden Ausnahmezustand müssen geplant werden

Wer seinen Urlaub im Schwarzwald verbringt und zum Basler Morgenstreich reisen möchte, muss natürlich diese 72 Stunden Ausnahmezustand in Basel planen. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall, mit dem Zug nach Basel zu reisen, da die Parkplätze rar sind und zu diesem Spektakel mehrere Tausend Menschen kommen.

In der Regel ist man recht schnell in Basel und die Verbindung ist gut. Dank Tablets und Smartphones ist eine Kamera fast überflüssig. Zudem haben diese kleinen Geräte noch den Vorteil, dass man sich die Zeit im Zug mit Spielen wie Blackjack oder Candy Crush vertreiben kann. Ist man erst einmal in Basel angekommen, ist das Smartphone Nebensache und wird nur noch für Fotos oder Videos aus der Tasche geholt.

Vom Morgenstreich zum Basler Fasnetsumzug

Der Morgenstreich in Basel dauert für die meisten Teilnehmer bis zum Tagesanbruch. Da zu dieser Zeit alle Bars und Kneipen geöffnet haben und in den nächsten 72 Stunden auch nicht mehr schließen, kann man sich hier mit den typischen Fastnachtsspeisen Käsewähe, Zwiebelwähe oder Mehlsuppe stärken. Denn ab 13:30 Uhr geht es direkt mit dem Cortège weiter, dem großem Umzug, den man ebenfalls nicht verpassen sollte.

Aber keine Angst, die Straßen sind voller Menschen und hier ist, selbst nach dem Morgenstreich, Stimmung angesagt. Verschiedene Gruppen mit Guggemusikern sorgen für Leben und verkürzen die Zeit bis zum Umzug.

Der große Cortège

Der erste große Cortège, also der Umzug, findet am 11. März 2019 ab 13:30 Uhr statt. Im diesem Jahr sind mehr als 12.000 Fastnächtler dabei und versprechen auch hier ein Erlebnis der besondere Art. Guggemusiker, Fußgruppen oder aufwendig gestaltete Wagen versetzen die Stadt in einen Ausnahmezustand.

Das Schöne daran ist, dass hier noch Konfetti geworfen werden darf und wer sich nicht in acht nimmt, wird in eine Konfettiwanne gesteckt. Denn einige Gruppen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Zuschauer in eine extra angefertigte Konfettiwanne zu legen. Dort wird dann praktisch in jeden Ausschnitt, in jedes offene Hosenbein und in jede Jackentasche Konfetti in Massen gestopft. Wehren ist sinnlos! Den Spaß muss man mitmachen und man sollte wirklich seine Freunde daran haben!

Der Umzug selbst dauert einige Stunden und die meisten Zuschauer können sich gar nicht sattsehen an den wunderschön gekleideten Fastnächtlern. Insbesondere die Waggis, wahrscheinlich eine Übersetzung von Vagabund, sind faszinierend mit ihren riesigen Köpfen und Kostümen.

Termine der Basler Fasnet 2019

In Basel finden in den 72 Stunden der Fasnet zwei große Umzüge statt. Der erste Umzug ist direkt am Tag des Morgenstreiches, bei dem in diesem Jahr mehr als 12.000 Fastnächtler teilnehmen. Der zweite Umzug, ein Kinderumzug findet am zweiten Tag der Fasnet statt. Hunderte „Binggis“, wie die Kleinen aus Basel genannt werden ziehen in Gruppen durch die Stadt. Die genauen Termine können auf der Webseite von Basel eingesehen werden.

Zudem ist vom 11. bis 13.03.19 auf dem Münsterplatz eine Laternenausstellung, in der die Zug- und Kopflaternen von Weitem wie auch aus der Nähe angeschaut werden können. Hier sollte man auf keinen Fall vergessen, die Ladärne-Värsli zu lesen, die immer sehr interessant, aber schwer zu lesen sind. Die Ladärne-Värsli werden aber im Zug verteilt und man kann sie sich zu Hause in aller Ruhe durchlesen und versuchen sie zu verstehen.

Genau 72 nach dem Morgenstreich folgt dann der Endstreich. Dieser läutet dann das Ende der Basler Fasnet ein und mit ein wenig Wehmut beginnt aber gleichzeitig auch die Freude auf die nächste Fasnet.

Der Morgenstreich und die 72 Stunden Ausnahmezustand in Basel sind immer eine Reise wert und wirklich jeder sollte dies einmal in seinem Leben mitgemacht haben. Es gibt mittlerweile viele Besucher aus dem Ausland, die jedes Jahr nach Basel reisen, um diesem Spektakel beiwohnen zu können, da es etwas ganz Besonderes ist und es so nicht noch einmal auf der Welt vorkommt.

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