Höllental-Durchquerung mit atemberaubenden Ausblicken

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Im Naturpark Südschwarzwald schlängelt sich das neun Kilometer lange Höllental zwischen schroffen, teils 600 Meter hohen Felswänden hindurch. Die Strecke liegt auf der mit etwa 50 Kilometer kürzesten Route zwischen Freiburg im Breisgau und Donaueschingen.

Schon im Mittelalter brachen Menschen zur Taldurchquerung auf: Vor allem Händler, Bauern und Ritter – bis Ende des 19. Jahrhunderts über die sogenannten Falkensteige rund um die Burg Falkenstein. Die Taldurchquerung galt bis dahin als unwirtlich, vor allem wegen Steinschlägen und Hochwassergefahr. Durchschreitende Händler wurden auf ihrem Weg außerdem regelmäßig überfallen. Für Schwarzwald-Touristen hat sich der einstige Schrecken des Höllentals in Faszination verwandelt. Durchquerungsmöglichkeiten gibt es mittlerweile verschiedene. Allen gemein sind atemberaubende Ausblicke.

Unterwegs durchs Höllental per Zug, Auto oder Wanderung

Jahr für Jahr bereisen mehrere Millionen Urlauber den Schwarzwald. Mittelalterliche Stadtzentren, klare Seen und extrem ansteigende Berge machen die Anziehungskraft der malerischen Region aus. Das Höllental verbindet alles davon. Zwischen Hinterzarten und Buchenbach-Himmelreich erstreckt sich sein schluchtartiger Verlauf. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird die Strecke mit mehr als 50-prozentigen Steigungen von der steilsten Hauptbahn der Bundesrepublik befahren. Fast parallel zur Bahnstrecke liegen die berühmten Kehren der Bundesstraße 31, die für Felssicherungsarbeiten regelmäßig gesperrt wird. Bis 1887 wurde die Durchquerung des Tals höchstens zu Fuß unternommen. Mit der Eröffnung des staubfreien Jägerpfads gab es ab 1926 eine neue Fußgängerverbindung zwischen Hochschwarzwald und Dreisamtal bis Freiburg. Mit Hammer und Meißel wurde damals ein Tunnel durch die engste Stelle des Höllentals, den sogenannten Hirschsprung, geschlagen. Die Tunnelverbindung gilt als letzte von Hand geschaffene in ganz Deutschland und ist mittlerweile wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Dank einer rund 2,5 Kilometer langen Umleitung existiert für Fußgänger trotzdem noch immer eine Taldurchquerungsmöglichkeit.

Reisetipp für Schwarzwald-Touristen: Mit der Gästekarte für Schwarzwald-Besucher gelangen Touristen per Bus und Bahn kostenlos zur steilsten Stelle des Höllentals in Hinterzarten. Nach der Durchquerung Lust auf einen Frankreich-Abstecher? Von Freiburg im Breisgau aus ist die französische Hauptstadt Paris mit öffentlichen Verkehrsmitteln in weniger als 4,5 Stunden erreichbar. Jene ist mit Hochgeschwindigkeitszügen an europäische Städte wie Amsterdam angebunden, womit Reisende flexibel bleiben.

Schwarzwälder Sehenswürdigkeiten: Das sind die Highlights des Höllentals

Mehr als 440 Meter Höhenunterschied bestehen zwischen Hinterzarten und Bubenbach-Himmelreich. Der sehenswerteste Punkt zwischen den beiden Orten ist der Hirschsprung. Diese engste Stelle des Höllentals erinnert an eine Klamm, deren Wände über 100 Meter in die Höhe ragen. Aber auch abgesehen von diesem Punkt und dem dort aufgestellten Bronzedenkmal gibt es in dem landschaftlich atemberaubenden Tal des Rotbachs einige Sehenswürdigkeiten. Darunter insbesondere

  • die Burgruinen Falkstein und Rubenstein.
  • die Ravennaschlucht inklusive Wasserfall und Viadukt.
  • den Bistenwasserfall.

Nicht nur zu Fuß entdeckt man Attraktionen wie die genannten. Wer das Tal per Höllentalbahn passiert, sieht die Highlights ebenfalls. Der Zug legt zwischen Freiburg und Donaueschingen 13 Haltestellen zurück: Wiehre, Littenweiler, Kirchzarten, Himmelreich, Hinterzarten, Titisee, Neustadt im Schwarzwald, Rodenbach, Löfflingen, Bachheim, Unadingen, Döggingen und Hüfingen Mitte. Insgesamt liegen 15 Tunnel auf der Strecke. Am Ravennaviadukt fährt die Höllentalbahn mehr als 200 Meter weit und in 36 Metern Höhe über die Schlucht.

Städte-Tipp für den Trip: Freiburg im Breisgau

Auf der Strecke der Höllentalbahn ist Freiburg im Breisgau dank ihrer mittelalterlichen Altstadt eine der sehenswertesten Städte. Am westlichen Rand des Schwarzwalds gelegen, ist die Metropole mit den einzigartigen Bächle die südlichste Großstadt der Bundesrepublik. Gegründet wurde sie schon 1120. Lohnenswerte Gebäude wie das Stadtwahrzeichen Freiburger Münster, das historische Kaufhaus und das Wetzinger Haus sind nicht die einzigen Höhepunkte. Als Hausberg der Stadt ist auch der Schauinsland einen Abstecher wert. Darüber hinaus ist Freiburg per Schlossbergbahn ans Naherholungsgebiet Schlossberg angebunden. Vom Stadtgarten aus bricht die Bahn täglich zum 80 Meter höher gelegenen Schlossbergrestaurant auf. Ebenerdig erreicht man von dort aus den Kanonenplatz, der einen atemberaubenden Ausblick auf den Schwarzwald und die Freiburger Altstadt eröffnet. Wer den 15-minütigen Aufstieg nicht scheut, erreicht auf dem Gipfel den Schlossbergturm, wo ein Rundumblick bis zur Rheinebene wartet.

Ganz in der Nähe: Mit der Höllentalbahn erreichen Urlauber von Freiburg aus auch den sagenhaften Titisee. Die über einen Quadratkilometer große Wasserfläche ist durch den Feldberg-Gletscher entstanden. Mit seiner Seestraße gilt der Titisee als einer der bekanntesten Ausflugsorte der Bundesrepublik. Für leidenschaftliche Schwimmer und Bootsfahrer stets Besuche wert! Als nächste Haltestelle ist Neustadt mit der größten Naturschanze Deutschlands vor allem bei Wintersportlern beliebt. Zusammen bilden die beiden Ortsteile den bekannten Tourismusort Titisee-Neustadt.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Maxi - stock.adobe.com
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