Die Uhrenproduktion im Schwarzwald

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In der Zeit zwischen dem 18. Jahrhundert bis in das 20. Jahrhundert kam der Uhrenproduktion im Schwarzwald eine globale Bedeutung zu. Tatsächlich dominierten vor allen Dingen Wanduhren, Wecker und Standuhren den Markt im Inland sowie den Export ins Ausland. Der Schwarzwald steht wie kaum eine andere Region unmittelbar für traditionelles Uhrenhandwerk.

Traditionelles Uhrenhandwerk versus Weltmarkt

Wenn man sich alleine nur die Zahlen anschaut, nehmen die Armbanduhren und die Taschenuhren der Region gegenüber der mächtigen Uhrenindustrie aus der Schweiz eine untergeordnete Rolle ein. Im Schwarzwald geht es vor allen Dingen um die Großuhren. In einem digitalen Versandhaus hat heute jeder die Möglichkeit, sich mit den passenden Accessoires und Schmuckstücken sowie hochwertigen Uhren auszustatten. Doch immer mehr Verbraucher interessieren sich für die Herstellung, die Geschichte und den Weg, die Uhren in Deutschland gegangen sind.

Wann wurden die ersten Uhren im Schwarzwald produziert?

Dabei ist es gar nicht so einfach aus zu machen, wann die Uhrenproduktion im Schwarzwald angefangen hat. Wenn man selbst in der frühen Uhrengeschichte nachschlägt, findet man an dieser Stelle Namen, wie zum Beispiel Pfarrer Markus Fidelius Jäck aus dem Jahr 1810 und Franz Steyrer aus dem Jahr 1796. Beide sind sehr bekannte Uhrenmacher, die aus dem Schwarzwald stammen. Doch gesichert sind diese Angaben bis heute nicht. Was man aber relativ sicher weiß ist, dass die ersten Schwarzwälder Holzuhren ungefähr in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts produziert wurden. Damals verhinderten aber die kriegerischen Auseinandersetzungen eine Ausweitung der Produktion.

Schwarzwälder Uhrenhandwerk

In den folgenden Jahrhunderten lag das Hauptaugenmerk auf den Holzuhren, die ihre Tradition vor allen Dingen in den ländlichen Gebieten hatten. Dabei wurde das Holz als Grundmaterial für den Bau der Uhren eingesetzt. Verantwortlich dafür waren die rechtlichen Voraussetzungen, nach deren Vorgaben Metalle vor allen Dingen den städtischen Uhrmachern vorbehalten waren. Das Handwerk der Holzuhrenmacherei war unbeschränkt und dadurch frei. Im Prinzip durfte damals jeder Holzuhren herzustellen. An den langen und tristen Winterabenden gingen die Schwarzwälder ihrem Handwerk nach und verbanden eigene romantische Wunschbilder mit der Uhrenfertigung. Das verhalf ihnen zu ungeahntem, weltweitem Erfolg. Heute stehen die Schwarzwälder Uhren für eine ganze Region und die Geschichte.

Die Entwicklung der Uhrenproduktion im Schwarzwald

Die Entwicklung stagnierte erst im 18. Jahrhundert. In den Jahren um 1840 gab es in der Schwarzwälder Region ungefähr 1.000 Uhrmacherhäuschen, in denen 5.000 Menschen arbeiteten. So konnten jährlich um die 600.000 Holzuhren entstehen. Was tatsächlich den Großteil der weltweiten Produktion der hölzernen Uhren entspricht. Ungefähr ab dem Jahr 1880 verlagerte sich die Uhrenindustrie in den württembergischen Schwarzwald. Schwenningen und Schramberg wurden Weltzentren für die Uhrenindustrie. Die bekanntesten Firmen dieser Region gehören unter anderem Mauthe, Kienzle und Junghans.

Ein Grund für den Aufstieg dieser Uhrenproduktion war vor allen Dingen die Innovation in der Produktionsweise und die Entwicklung neuer Uhrenformen. So entwickelte sich um das Jahr 1900 zum Beispiel der Wecker in einem Metallgehäuse. Er steht als eines der wesentlichen Beispiele für die Schwarzwälder Uhrenindustrie. Entgegen der landläufigen Entwicklung fokussiert man sich hier auf die industrielle Massenproduktion ganz nach dem Vorbild aus den USA.

Wie steht es heute um die Uhrenproduktion im Schwarzwald?

Bis heute ist ein Großteil dieser Uhrenproduktion von damals zurückgegangen. Während 1970 im Schwarzwald noch 32.000 Menschen in der Schwarzwälder Uhrenbranche beschäftigt waren, waren es im Jahr 2009 nur noch knapp 1.400 Menschen. Zu den letzten Herstellern für die mechanischen Uhrwerke gehören die Firma Josef Kieninger und die Uhrenfabrik Hermle. SBS-Feintechnik ist als einer der letzten Hersteller für die mechanischen Uhrenwerke für eine Kuckucksuhr übriggeblieben und hat seinen Firmensitz in Schonach. Wer sich heute einen eigenen Eindruck von der traditionsreichen und langen Uhrengeschichte machen möchte, der kann das deutsche Uhrenmuseum in Furtwangen besuchen. Hier sind zum Teil Schwarzwald-Uhren aus dem früheren Jahren ausgestellt. Gleichzeitig verbindet heute einen Rundweg die deutsche Uhrenstraße eine Gedenkstätte für die Schwarzwald-Uhren und viele bedeutende Orte der Uhrenproduktion.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Stefan Asal - Datacreate Asal



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