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Dampfzug Kandertalbahn

Kandertalbahn

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Inhalt:

Steckbrief

Ort: Kandern
Kinderwagentauglich: teilweise

Die Kandertalbahn besteht schon im 3. Jahrhundert. Bereits um 1890 machte man sich konkrete Gedanken um eine Eisenbahnlinie im Kandertal. 5 Jahre später war es dann soweit, die Kandertalbahn ging im Jahr 1895 in Betrieb.

Von Anfang an war die Kandertalbahn, in der Region liebevoll “s’Chanderli” genannt, eine Privatbahn. Auch fand im Betrieb keine Trennung in Güter- und Reisezüge statt; stets verkehrten Personenzüge mit Güterbeförderung. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Bahn durch die SWEG (Südwest-deutsche-Eisenbahn-Gesellschaft) betrieben. In den 60er-Jahren wurde die Dampflokomotive T 3 (Chanderli) zugunsten von Dieseltriebwagen aus- gemustert.

Damit wollten sich einige dampfbegeisterte Enthusiasten nicht abfinden. Die zwischenzeitlich an einen Gastwirt im Kandertal veräußerte T 3 wurde durch die EUROVAPOR zurückgekauft und aufgearbeitet. Schon 1969 erfolgte die erste Probefahrt und am 1. Mai 1970 wurde der Zug der Öffentlichkeit vorgestellt, um dann fahrplanmäßig! unter der Regie der SWEG zu verkehren. Meistens ersetzte der Zug sonntags die Dieseltriebwagen und verkehrte bis Basel Bad Bf. Besonders bei der Baseler Bevölkerung war der Zug sehr beliebt.

Doch im Juli 1983 schien das Aus für die Kandertalbahn unausweichlich. Schwere Unwetter hatten den Bahndamm an mehreren Stellen unterspült, der obere Streckenteil war nicht mehr befahrbar. Die SWEG stellte den Personenverkehr von der Schiene auf die Straße um, Güterverkehr wurde nur bis Wollbach (Baden) durchgeführt. Die Museumsfahrzeuge waren zuvor mit letzter Mühe nach Haltingen gebracht worden. Bis zur entgültigen Streckeneinstellung war es nur noch eine Frage der Zeit.

Das wollte man im Kandertal aber nicht hinnehmen. Die Stadt Kandern, etliche Gemeinden, der Landkreis, Vorstand der EUROVAPOR und viele Privatleute – darunter der seit Jahren äußerst rührige Walter Martin – gründeten den Zweckverband Museumsbahn, die SWEG stellte kostenlos die Anlagen und Gleise zur Verfügung. Mit viel Mühe und finanziellem Aufwand wurde die Strecke in einen betriebsfähigen Zustand versetzt und am 1. Mai 1986 wurde der Fahrbetrieb wieder aufgenommen.

Seit diesem Zeitpunkt verkehren die Dampfzüge wieder planmäßig bis heute – von einer Zwangspause im Jahr 2000 abgesehen. Sonntag für Sonntag während des Sommers. Und daneben noch Sonderzüge für alle Gelegenheiten und Anlässe.