Die Anfänge der Uhrmacherei im Schwarzwald sind leider nicht bekannt. Es könnten jedoch erste Holzuhren schon in der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts entstanden sein. Wegen den Erbfolgekriegen in Spanien entstand die Uhrenherstellung als ein etwas größeres und natürlich auch als ein eigenes Gewerbe aber erst im Jahr 1730. Die Uhrenschule in Furtwangen begann aber schon im Jahr 1852 alte Uhren zu sammeln. Natürlich ging aus dieser historischen Uhrensammlung das heutige Deutsche Uhrenmuseum hervor. Im Jahr 1860 könnte sogar eine alte Holzräderuhr erworben werden. Das ist die bis jetzt älteste Schwarzwalduhr.
Die hausgewerbliche Uhrenfertigung
Es ist niemand zu klein um doch noch ein Meister zu sein dies ist ein Spruch für die hausgewerbliche Uhrenfertigung im wunderschönen Schwarzwald. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die Schwarzwälder Holzuhren in kleinen Werkstätten welche auch Teil der Wohnhäuser waren. Um das Jahr 1840 gab es im mittleren Schwarzwald um die eintausend Uhrmacherhäuschen. Es entstanden jährlich circa sechshunderttausend Uhren aus Holz. Dies ist ein sehr bedeutender Teil der Produktion für die ganze Welt. Diese Schwarzwälder Holzuhr war natürlich auch die günstigste Uhr auf dem Markt.
Ab in das Uhrenland
Im 19. Jahrhundert beherrschten die sehr preisgünstigen Holzuhren aus dem wunderschönen Schwarzwald den europäischen Markt. Natürlich fanden diese Uhren auch den Weg in die anderen Kontinente. Für den Erfolg dieser Uhren waren die Uhrenhändler aus dem Schwarzwald verantwortlich. Als Uhrenland wurde unter diesen Händlern das Ausland bezeichnet. Für den Versand dieser Uhren in das Ausland sorgten Handelskompanien oder natürlich auch die Großhändler aus dem wunderschönen Schwarzwald.
Die Kuckucksuhr aus dem Schwarzwald
Schon in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts entstanden Holzuhren mit dem Ruf eines Kuckucks. In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts entwickelte sich die Kuckucksuhr zum weltweiten Markenzeichen des Schwarzwaldes.
Die Uhrenproduktion
Nach dem Jahr 1850 entstanden im Schwarzwald die ersten Fabriken zur Herstellung dieser Schwarzwalduhren. Somit hatten die Fabriken auch die ganzen Produktionsprozesse unter Kontrolle. Somit war die Qualität dieser Uhren immer gleichbleibend. Am Ende des neunzehnten Jahrhunderts baute die Firma Junghans neue Massenprodukte nach dem Vorbild aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Dieser Wecker entwickelte sich zu einer sehr preisgünstigen Uhr auf dem Markt. Vor Beginn des Ersten Weltkrieges deckte der wunderschöne Schwarzwald sechzig Prozent des Weltexports an großen Uhren.
Der industrielle Wandel
Nun ist der Kuckuck plötzlich tot. Im Jahr 1970 revolutionierte der Kunststoff und natürlich auch die Mikroelektronik die Uhrenherstellung im Schwarzwald. Quarzuhren waren genauer als mechanische Uhren. Diese Uhren waren auch noch sehr billig. Viele traditionelle Händler mussten leider aufgeben. Im Jahr 1990 wurde die Billigvariante aus den fernöstlichen Ländern übermächtig. Wegen der Billig-Konkurrenz aus den fernöstlichen Ländern ist leider die Uhrenproduktion bis auf ein paar wenige Reste im Schwarzwald verschwunden.