Allerheiligen Wasserfälle, Todtnauer Wasserfall, Triberger Wasserfälle, Zweribachwasserfälle. Der Schwarzwald scheint ein wahres Paradies für Wasserfall-Fans. Wasserfälle im Schwarzwald gibt es unzählige: Mehrere Hundert bieten ein atemberaubendes Naturerlebnis. Viele kleine Wasserfälle sind einen Besuch ebenso wert wie mittelgroße Wasserfälle, die sich über mehrere Stufen und Kaskaden in die Tiefe schlängeln. Aber auch meterhohe Wasserfälle, bei denen das Wasser über viele Meter tosend in den Abgrund stürzt, hat der Schwarzwald zu bieten, darunter der höchste Wasserfall Deutschlands. Alle sind über Wanderwege, mal schnell und einfach, mal etwas aufwendiger, zu erreichen und laden zum Verweilen ein. Die meisten Wasserfälle im Schwarzwald sind das ganze Jahr über zu besuchen und frei zugänglich – die Höchsten Deutschlands, die Triberger Wasserfälle, können allerdings nur gegen Eintrittsgeld besucht werden.
Die höchsten Wasserfälle Deutschlands – Triberger Wasserfälle
Mit 163 Metern Fallhöhe gelten die Triberger Wasserfälle in Triberg im Mittleren Schwarzwald als die höchsten Wasserfälle Deutschlands. Über zehn Stufen fällt das Wasser der Gutach in die Tiefe. Geteilt sind die Wasserfälle in zwei Kaskaden: Drei der Stufen gehören zur oberen Kaskade, sieben gehören zur Unteren. Das Spektakel ist jedoch nur gegen Eintrittsgebühr über fünf verschiedene Eingänge zu bestaunen. Als besonderes Highlight gilt die abendliche Beleuchtung in den Sommermonaten und der Triberger Zauber zwischen Weihnachten und Neujahr. Dann verwandeln eine Million Lichter die Umgebung des Wasserfalls in ein wahres Wintermärchen.
Wasserfall unter Denkmalschutz – Todtnauer Wasserfall
Im Südschwarzwald fällt das Wasser des Stübenbachs auf fünf Stufen, knapp hundert Meter, entlang eines Granitmassivs in die Tiefe – der Todtnauer Wasserfall. Der Sturz von der vorletzten Stufe beträgt 60 Meter und ist somit die höchste Einzelstufe eines Wasserfalls in deutschen den Mittelgebirgen. Seit 1978 steht der Wasserfall unter Naturschutz und seit 1987 unter Denkmalschutz. Damit steht er auf der Liste der zehn schönsten Naturdenkmäler in Deutschland. Der Wasserfall ist gegen einen geringen Eintrittspreis ganzjährig zu bestaunen, allerdings ist der Zugang im Winter nicht geräumt.
Die höchsten Wasserfälle im Nordschwarzwald – Allerheiligen Wasserfälle
Die Allerheiligen Wasserfälle bei Allerheiligen im Nordschwarzwald sind die höchsten natürlichen Wasserfälle im Nordschwarzwald. Über sieben Kaskaden stürzen sie sich 66 Meter in die Tiefe (andere Quellen sprechen von fast 90 Metern). Durch die sieben Stufen bekam der Wasserfall den Spitznamen Sieben Bütten. 1842 stellte die großherzogliche Hofkammer in Karlsruhe 100 Gulden zur Verfügung, um die Erreichbarkeit der Wasserfälle auszubauen, sodass diese bis zum heutigen Tag auf einem Rundwanderweg zugänglich sind. Der sogenannte Sagenwanderweg erzählt zudem von den Sagen, die sich um die Wasserfälle und die nebengelegene Klosterruine ranken.
Festes Schuhwerk erforderlich – Zweribachwasserfälle
Die im Mittleren Schwarzwald, mitten im Naturschutzgebiet, gelegenen Zweribachwasserfälle sind über verschiedene Wanderwege zu erreichen. Es besteht die Wahl zwischen einer kurzen Wanderung von etwa zwei Kilometern (vom Wanderparkplatz in der Nähe des Haldenhofs) und einer längeren Wanderung von fünf Kilometern (von der Bushaltestelle Gasthaus Engel). Teilweise ist der Weg steil und steinig und nicht breiter als ein Trampelpfad, sodass festes Schuhwerk und ein wenig Kondition empfehlenswert sind. Dann bietet der Wasserfall im Bannwald, bei dem der Zweribach über zwei Stufen, insgesamt 40 Meter in die Tiefe fällt, ein grandioses Naturschauspiel.
Romantischer Wasserfall – Burgbachwasserfall
Mit einer Gesamthöhe von 32 Metern und einer freien Fallhöhe von 15 Metern, gehört auch der Burgbachwasserfall zu den höchsten, frei fallenden Wasserfällen in Deutschland. Ein Seitenarm des Burgbaches stürzt hier, bei Bad Rippoldsau-Schapbach, im Nordschwarzwald gelegen, in die Tiefe. Verschiedene Wanderwege darunter der Premiumwanderweg ‘Klösterle-Schleife’ führen zum Wasserfall. Auch der Burgbachfelsen mit Aussichtspavillon ist einen Besuch wert.
Wasserfall mit Schleuse- Sankenbachwasserfälle
Knapp 5 Kilometer südwestlich von Baiersbronn stürzt sich das Wasser des Sankenbaches in den Sankenbachsee. 40 Meter fällt das Wasser entlang einer Karwand. Als Besonderheit gilt eine manuell zu öffnende Schleuse: Nach einer Stauzeit wird diese manuell geöffnet und der Hauptfall des Wasserfalls ausgelöst. Anschließend folgen noch zwei weitere Stufen.
Die untreue Edelfrau – Edelfrauengrab-Wasserfälle
Im Naturschutzgebiet Karlsruher Grat-Gottschlägtal im Nordschwarzwald liegen die sagenumwobenen Wasserfälle mit dem traurigen Namen Edelfrauengrab-Wasserfälle. In einer natürlichen Auskolkungshöhle soll der Sage nach, eine untreue Edelfrau ein gewaltsames Ende gefunden haben, die dem Wasserfall im Schwarzwald den Namen gab. Am Höhleneingang schlängelt sich der Gottschlägbach als Wasserfall über 45 Meter in die Tiefe. Hierzu passiert das Wasser sieben Kaskaden mit insgesamt 180 Stufen.
Neue Perspektive dank Brücke – Todtmooser Wasserfälle
Auch im Südschwarzwald gibt es sehenswerte Wasserfälle. Zwischen Todtmoos und Hintertodtmoos warten die Todtmooser Wasserfälle auf einen Besuch. Insgesamt beträgt die Fallhöhe 40 Meter, die in drei Fallstufen, von denen die höchste acht Meter hoch ist, geteilt ist. Am Fuße des Wasserfalls lädt eine Brücke zum Überqueren des Gewässers ein.
Städtischer Wasserfall – Geroldauer Wasserfall
In der knapp über 50.000 Einwohner großen Stadt Baden-BAden erwartet man nicht unbedingt einen Wasserfall. Im Stadtteil Geroldsau ist jedoch einer zu finden. Folgt man einem anderthalb Kilometer langen Wanderweg durch den Wald, erreicht man den Fall des Grobbachs. Mit einer Fallhöhe von nur neun Metern, über die das Wasser in einen breiten Kessel fällt, gehört der Wasserfall eher zu der kleinen Sorte, ist jedoch auch als flächenhaftes Naturdenkmal eingestuft. Dem Naturerlebnis gaben sich zudem schon berühmte Persönlichkeiten wie Johannes Brahms oder Gustave Courbet hin, als sie sich in Baden-Baden aufhielten.