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Wintersport am Feldberg

Den Schwarzwald im Winter aktiv genießen

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Der Schwarzwald ist nicht nur im Sommer eine Reise wert. Die beliebte Urlaubsregion, die spätestens durch 50er-Jahre Heimatfilme wie „Schwarzwaldmädel“ berühmt geworden ist, gehört zu den wärmsten und sonnigsten der Bundesrepublik. Sie begeistert das gesamte Jahr über mit ihrer unvergleichlichen Naturschönheit und der Vielfalt an Möglichkeiten, an der frischen Luft aktiv zu sein.

Mehr als 70 zwischen 1000 und 1493 Meter in den Himmel ragende Berge und Gipfel zeichnen den Schwarzwald als Deutschlands größtes und höchstes Mittelgebirge aus.

Das macht ihn auch in Zeiten des rapiden Klimawandels zum fast garantierten Schnee- und damit Wintersportgebiet. Hier lässt sich an klirrend kalten Tagen die ganze Bandbreite der Wintersportarten genießen. Erfahrene Skifahrer zieht es auf die Pisten. Snowboarder vergnügen sich mit rasanten Sprüngen auf den Halfpipes. Langlauf-Loipen laden zum etwas gemächlicheren sportlichen Treiben an, und auch auf Schneeschuhen oder in Wanderstiefeln lässt sich der Schwarzwald in seiner vollen winterlichen Pracht erkunden. Wen es aufs Eis zieht, der kann nicht nur auf der Schlittschuhbahn seine Runden ziehen und Pirouetten drehen, sondern im tiefsten Winter als besonderen Höhepunkt auch durch vereiste Wasserfälle klettern.

Schneeberichte und Webcams in den einzelnen Orten liefern stets aktuelle Informationen, sodass selbst ein spontaner Kurzurlaub gründlich geplant werden kann.

Sogar für Ungeübte eignet sich der gelenkschonende Trendsport Nordic Walking, für den der Schwarzwald wie gemacht ist. Von zwei an Skistöckern erinnernden Stücken unterstützt geht es durch Wälder und Auen, aber auch hinauf in luftige Höhen. Verschnaufpausen zwischendurch werden mit Panoramen belohnt, die ihresgleichen suchen. Für Anfänger bieten sich sanfte Anstiege wie von der Altglashütten bis zum Schuppenhörnle an. Die knapp 2,8 Kilometer lassen sich leicht in einer halben Stunde zurücklegen.

Fußballfans sollten sich einen Besuch im Schwarzwald-Stadion nicht entgehen lassen. Der SC Freiburg gehört zu den Herausreißern in dieser Spielzeit und kann sich derzeit sogar eine Chance auf den Titel oder zumindest einen UEFA-Cup Platz ausrechnen. Live im Fußballstadion zugucken oder zumindest bei Fußballwetten seine Unterstützung zeigen, macht die Begegnungen doppelt spannend.

Doch bei aller Liebe zum Fußball ist und bleibt der Schwarzwald im Dreiländereck zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz eine Skihochburg, die in die deutsche Geschichte eingegangen ist.

1894: Skisportbegeisterte in Todtnau

Den Anfang machte der französische Diplomat Raymond Pilet, der im Februar 1891 mit den jüngst gebauten Eisenbahn bis hoch zum Titisee fuhr, sich dort norwegische Schneeschuhe an die Füße schnallte und als erster auf Skiern den höchsten Gipfel des Schwarzwalds erklomm. Rund zehn Kilometer stapfte er dafür den Feldberg hinauf durch den Schnee, eher er auf 1493 Meter Höhe ankam.

Skifahren gewann an Popularität. Nur zehn Monate nach Pilets Pionierleistung gründeten sechs Freizeitsportler am Fuß des Feldbergs den Skiclub Todtnau . Eine für eine Mark erhältliche „Anleitung zum Schneeschuhlaufen“ warb für die Bretterln nicht nur als Fortbewegungsmittel für Bergbauern, sondern auch als Körper und Geist belebende Vergnügungen. Skilaufen wurde zum Freizeitspaß.

Die führende Rolle im Sport behielten die Atlethen aus dem Schwarzwald geraume Zeit bei. Als 1905 der Deutsche Skiverband gegründet wurde, stammten 1550 Mitglieder aus dem Schwarzwald. Das benachbarte Bayern brachte gerade mal 280 Mitglieder ein.

Auch in Sachen Emanzipation zeigten sich die Schwarzwald-Sportler tonangebend. Bereits 1897 wurden die ersten Frauen auf Skiern fotografiert, als sie gemeinsam mit den Männern auf dem Feldberg übten. Der Erste Weltkrieg machte der Vorherrschaft des Schwarzwalds ein Ende. Pläne für die Ausrichtung der ersten olympischen Winterspiele 1916 in Feldberg wurden mit dem Kriegsausbruch hinfällig.

Stattdessen wurde das bayerische Garmisch-Partenkirchen 1936 erster deutscher Austragungsort. Seitdem ist der weiß-blaue Bundesstaat führend geblieben, vor allem was den Wettkampfsport angeht.

Dafür hat sich der Schwarzwald seine Stille und Beschaulichkeit auf den Pisten erhalten, die schon die ersten Clubmitglieder als sorgenbannende Höhen kannten.

Doch auch Nicht-Sportler finden im Schwarzwald Erholung und Anregung zugleich. Kultur- und Geschichtsliebhaber sind in Freiburg gut aufgehoben. Das mehr als 700 Jahre alte Münster besticht mit vollendeten Elementen aus gotischer und romanischer Architektur. Der 116 Meter hohen Turm samt achteckigem Oberbau gilt als schönstes Werk der gotischen Baukunst in Deutschland. Ein langsamer Rundgang um Münster lohnt sich schon allein wegen der zahlreichen Fresken, die das Mauerwerk schmücken, darunter Wasserspeier mit dämonischen Fratzen. Vom begehbaren Münsterturm aus genießen Besucher einen hervorragenden Ausblick über die gesamte Stadt, inklusive Kaiserstuhl und Rheinebene. Prachtvolle historische Gebäude wie das Kornhaus und die Alte Wache säumen den malerischen Münsterplatz.

Der Schwarzwald ist zudem berühmt für seine Kurorte, die bereits im 18. und 19. Jahrhundert Europas Adel und später Geldadel anzog. Baden-Baden ist dabei seit jeher die Nummer eins. Im Friedrichsbad, einem Nacktbad mit einer ungewöhnlichen Mischung aus Heißluft-, Thermaldampf- und Thermalbewegungsbad, ließ es sich einst schon Schriftsteller Mark Twain gut gehen.

Familienfreundlich ist die Caracalla-Therme mit Innen- und Außenbecken, Wasserfällen und Aromadampfbad. An die Anfänge der Badekultur erinnern die zur Besichtigung freigegebenen römischen Badruinen.

Bad Wildbad

Klein, aber fein ist das tief im Enztal versteckte Bad Wildbad. Das internationale Kurbad mit seinem orientalisch angehauchten Palais Thermal ist außerdem unter anderem für seine Rossini-Konzerte bekannt. Doch wie überall im Schwarzwald kommt auch der Freizeitsport nicht zu kurz. Moderneren Trends wird zum Beispiel mit einem Mountainbike-Park Rechnung getragen.

Deutschlands höchste Wasserfälle sind in Triberg zu finden. Über sieben Kaskaden stürzen die Fluten der Gutach 163 Meter in die Tiefe. Im Winter wird die Touristenattraktion zum eisigen Naturspektakel, wenn der Frost die Wasserfälle zum glitzernden Eispalast erstarren lässt.

Doch auch die Gaumenfreuden kommen im Schwarzwald nicht zu kurz. Dabei profitiert die Küche von allerlei Einflüssen aus dem Dreiländereck. Suppen mit Flädle, Speckvesper mit Bauernbrot, Bauch- und Schinkenspeck, Leber- und Schwarzwurst, oder in kleine Stücke gechnittene Pfannkuchen wärmen im Winter Leib und Seele.

Zahlreiche Sterneköche haben im Schwarzwald ihre Spuren hinterlassen – ein weiterer Grund für die Beliebtheit der Region, was den Heimaturlaub anbelangt. Mehr als 8,3 Millionen Besucher zählten die Beherbergungsbetriebe im Schwarzwald im Jahr 2017 und die Tendenz ist weiterhin steigend.